Was machen Ziele und Gewohnheiten mit unserem Gehirn? Aus therapeutischer Sicht?
Schlechte Verbindung oder keine Kopfhörer dabei, um den beiden zu lauschen? Kein Problem, hier eine Zusammenfassung:
Für viele ist die Ästhetik eines trainierten Körpers der Hauptgrund, um sich überhaupt mit den Themen Ernährung, Sport und Fitness auseinanderzusetzen. Doch was passiert eigentlich so mit dem Gehirn, während man sein Leben auf den Kopf stellt und plötzlich den halben Teller mit Gemüse bedeckt, nachdem man beim Sport war? Wadim und Igor gehen dieser Frage heute auf den Grund.
Als Psychotherapeut ist Igor natürlich auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Daher weiß er auch, dass es bisher keine konkreten Studien gibt, die besagen würden, dass neue Routinen - denn nichts anderes sind regelmäßige Sporteinheiten und bewusste Ernährung - das Gehirn beeinflussen.
Jedoch gibt es Studien, die das Gehirn vor und nach einer Therapie betrachten und dort konnte nachgewiesen werden, dass sich Verbindungen und Funktionen tatsächlich verändern. Daher liegt die Vermutung nahe, dass auch andere Routinen Einfluss auf das Gehirn haben. In Therapien werden zum Beispiel neue Denkprozesse bei depressiv Erkrankten “installiert”, die dabei helfen können, ein positiveres Selbstbild bei Betroffenen zu schaffen. Dieses Prinzip lässt sich so auch auf neue Routinen, beispielsweise bei der Ernährung, anwenden.
Was sagt uns das also?
Bei einer Lebensumstellung, die eigentlich nur der Ästhetik dienen sollte, verändert sich nicht nur dein Äußeres, sondern auch dein Inneres.
Doch wieso beschäftigen wir uns eigentlich so sehr mit Routinen und Gewohnheiten? Ganz einfach: das Gehirn ist sehr denkfaul und macht es sich so einfach wie möglich. Wer kennt es nicht, wenn man nach der Arbeit nach Hause fährt und daheim angekommen fällt einem auf, dass man nichts mehr von der Autofahrt weiß? Genau solche Situationen zeigen, wo sich das Gehirn auf Routinen verlässt. Der Arbeitsweg ist bekannt, vielleicht seit Jahren gleich, da kann es sich also entspannt zurücklehnen. Und vielleicht geht diese Gewohnheit noch weiter - man geht in seine Wohnung, der Weg geht zuerst zur Kaffeemaschine und den ersten klaren Gedanken fasst man erst wieder, wenn man mit der Tasse auf dem Balkon sitzt. Und in dem Moment wird einem bewusst: “die letzten zwanzig Minuten waren komplett automatisiert und eigentlich erinnere ich mich an nichts davon.”
Dieses Phänomen kann man auch auf eine Morgenroutine anwenden und riesigen Nutzen daraus ziehen. Ganz einfache Gewohnheiten wie ein simples Glas Wasser am Morgen, bevor man irgendetwas anderes tut, sind schon der erste Schritt in eine gesunde Morgenroutine, die deinen ganzen restlichen Tag positiv beeinflussen kann. Sehr vereinfacht ausgedrückt: es beginnt mit einem Glas Wasser, dann einem gesunden Frühstück - das gar kein großer Aufwand sein muss und trotzdem eine gigantische Wirkung hat - und führt dann dazu, dass man in der Mittagspause noch immer energiegeladen ist und einen schönen Spaziergang macht, statt weiter am Schreibtisch zu sitzen und sein Essen vorm Bildschirm zu “genießen”. Und auch nach der Arbeit hat man noch Energie, denn schon der Morgen hat positiv gestartet, wieso also nicht den Abend noch nutzen und eine Runde schwimmen gehen?
So utopisch es auch klingen mag, doch so funktionieren gesunde Routinen. Und all das beginnt mit einem Glas Wasser am Morgen. Solche “Schlüsselgewohnheiten” ziehen eine Kettenreaktion nach sich und am Ende fühlt sich das, was jetzt vielleicht noch Tortur sein mag, an wie die Fahrt nach Hause.
Danke fürs faul sein, Gehirn!
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